Glasfaser endet im Keller? So kommt das Internet zuverlässig in die Wohn‑ & Geschäftsräume
Wenn die Glasfaser nur bis in den Keller reicht, ist der Anschluss zwar schnell – oben im Wohnbereich, Büro oder in den Geschäftsräumen kommt davon aber oft wenig an. Das Ergebnis: instabiles WLAN, schlechte Videoanrufe, langsame Cloud‑Backups und genervte Nutzer. In diesem Beitrag zeige ich praxiserprobte Wege, wie wir das Glasfaser‑Signal sicher, sauber und mit voller Bandbreite nach oben bringen – ohne Chaos und mit Blick auf Ihre Räume im Raum Koblenz, Neuwied, Linz am Rhein, Bonn und im Westerwald.
Kurz erklärt: Was liegt im Keller?
Am Hausübergabepunkt wird die Glasfaser auf ein Glasfaser‑Modem umgesetzt (oft vom Anbieter gestellt). Von dort aus müssen wir das Datensignal an den Ort bringen, an dem Router/Firewall, WLAN‑Access‑Points, Telefonanlage oder Netzwerkdosen sitzen sollen. Entscheidend ist, welche Leitungen im Gebäude bereits vorhanden sind und in welchem Zustand.
Die besten Wege – in sinnvoller Reihenfolge
1) Neu verlegtes Netzwerkkabel (Cat 6A/7)
Empfehlung, wenn baulich möglich.
Vorteile: Volle Gigabit‑ bis 10‑Gigabit‑Fähigkeit auf kurzen Strecken, sehr stabil, PoE für Access‑Points/Kameras möglich, zukunftssicher.
Praxis: Saubere Verlegung über Steigschacht/Leerrohr, Abschluss auf Patchpanel und RJ45‑Dosen, PoE‑Switch und USV/Überspannungsschutz im Keller. Ganz nach Kundenwunsch.
2) Nutzung bestehender Telefonleitung (2‑ oder 4‑adrig) mit G.hn‑Phoneline‑Adaptern
Sehr gutes Preis‑/Leistungsverhältnis, wenn keine neuen Leitungen gezogen werden sollen.
Vorteile: Bestehende Doppeladern nutzen, häufig hohe dreistellige Mbit/s erreichbar; in guten Leitungswegen sind bis zu Gigabit möglich.
Wichtig: Qualität hängt von Leitungslänge, Querschnitt, Klemmstellen und parallelen Störquellen ab. Alte TAE‑Dosen/Verteiler am besten erneuern, unnötige Abzweige entfernen.
Einsatz: Ideal vom Keller in Obergeschosse, wenn ein alter Telefonstrang vorhanden ist.
3) Nutzung von Koax‑TV‑Leitungen (MoCA bzw. G.hn‑over‑Coax)
Sehr stabil, wenn durchgehend Koax vorhanden ist.
Vorteile: Gute Abschirmung, hohe Netto‑Bandbreiten über mehrere Räume.
Praxis: Adapter an beiden Enden, saubere Koax‑Abschlüsse, Verteiler/Taps prüfen und ggf. tauschen.
4) Punkt‑zu‑Punkt‑WLAN (professionelle Bridge)
Option, wenn keine nutzbaren Leitungen vorhanden sind.
Vorteile: Keine Kabelarbeiten.
Beachten: Sichtverbindung, Montagepunkte und Funkplanung sind kritisch. Für Glasfaser‑Tarife nur mit hochwertigen Komponenten empfehlenswert.
5) Powerline über das Stromnetz
Nur als Übergangslösung.
Nachteile: Störanfällig durch Mehrfachsteckdosen, Phasen, Netzteile. Bandbreite und Latenz schwanken. Für anspruchsvolle Arbeitsplätze nicht empfehlenswert.
So planen wir Ihren Anschluss – Schritt für Schritt
Vor‑Ort‑Check: Welche Leitungen (Telefon/Koax/Leerrohre) existieren? Zustand der Dosen, Verteiler, Übergabepunkte, Sicherungskasten.
Positionen festlegen: Wo sollen Router/Firewall, WLAN‑Access‑Points, Switch, NVR oder Telefonanlage hin? Ziel: kurze Wege, gute WLAN‑Abdeckung, leise und sicher.
Technik auswählen: Passende Adapter (G.hn/MoCA), PoE‑Switch, USV, Überspannungsschutz, ggf. Rack mit Patchpanel.
Saubere Installation: Alte Verteiler/Dosen ersetzen, unnötige Abzweige entfernen, Steckernetzteile vermeiden, feste Wanddosen setzen.
Messung & Feintuning: Durchsatz‑ und Latenztests, Kanalplanung fürs WLAN, QoS/Einstellungen anpassen.
Dokumentation: Leitungswege, Dosenbelegung, IP‑Plan, Zugangsdaten – für spätere Erweiterungen und schnellen Support.
Häufige Fragen aus Projekten
Funktioniert das auch mit einer 2‑adrigen Telefonleitung?
Ja, G.hn‑Phoneline arbeitet in vielen Fällen auch auf 2‑adrigen Leitungen. Die erreichbare Bandbreite hängt von Länge und Zustand ab. Wir prüfen das vor Ort und messen den realen Durchsatz.
Was bringt 4‑adrig gegenüber 2‑adrig?
In der Praxis oft mehr Stabilität und etwas mehr Bandbreite. Entscheidend bleiben aber Leitungslänge und Qualität der Klemmstellen.
Koax ist vorhanden – kann das TV‑Signal bleiben?
Häufig ja. Mit den richtigen Verteilern/Filtern lässt sich Daten‑ und TV‑Signal parallel betreiben. Das hängt vom Bestand ab und wird im Vor‑Ort‑Check geklärt.
Wo kommt der Router am besten hin?
Nicht in den feuchten Keller. Idealerweise zentral im Zielgeschoss oder im Technikschrank – Access‑Points werden dann per Netzwerkkabel/PoE versorgt.
Brauche ich noch WLAN‑Repeater?
Selten. Besser ist 1–2 gut platzierte Access‑Points an der Decke oder Wand. Repeater halbieren oft die nutzbare Bandbreite.
Was ist mit Sicherheit?
Wir richten Gast‑Netz, separate Netze für smarte Geräte, sichere Admin‑Passwörter und regelmäßige Updates ein. Ein USV‑Schutz hält Router/Firewall und Switch bei kurzen Stromausfällen am Laufen.
Praxisbeispiele aus der Region
Einfamilienhaus in Linz am Rhein: Glasfaser‑Modem im Keller, alter Telefonstrang ins 2. OG. Lösung über G.hn‑Phoneline, Router im Arbeitszimmer, Access‑Point an der Decke – Ergebnis: stabile 600–800 Mbit/s im Obergeschoss.
Physiopraxis in Neuwied: Durchgehender Koax‑Strang vom Keller zu den Behandlungsräumen. Umsetzung mit G.hn‑over‑Coax, zentraler PoE‑Switch, zwei Decken‑APs – schnelle Terminsoftware und ruckelfreie Videotelefonie.
Ihr Vorteil mit IT Service Wagner
Vor‑Ort‑Analyse der vorhandenen Leitungen und Dosen
Planung der passenden Lösung (Telefon‑, Koax‑ oder neue Netzwerkleitung)
Saubere Installation inkl. Patchpanel, PoE‑Switch, USV und Access‑Points
Messprotokoll zur Bandbreite und Abdeckung
Einweisung & Dokumentation – damit alles nachvollziehbar bleibt
Sie möchten das Internet aus dem Keller zuverlässig nach oben holen?
Rufen Sie an unter 02635 9247605 oder schreiben Sie an info@itservicewagner.de. Einsatz im Raum Koblenz, Neuwied, Linz am Rhein, Bonn und im Westerwald.