Warnung: „Falsche Bankmitarbeiter“ in Koblenz & Region – so schützen sich Haushalte und Unternehmen
Aktualisiert: 02.09.2025 – Anlass: aktuelle Polizeiwarnung in Koblenz (29.08.2025)
Worum geht’s?
In Koblenz wurden am 29.08.2025 mehrere Fälle angezeigt, in denen sich Betrüger am Telefon als Bankmitarbeiter ausgaben. Kurz darauf erschien ein angeblicher „Kollege“ an der Haustür, verlangte EC-/girocard und PIN – mit dem Vorwand, eine angeblich unrechtmäßige Abbuchung sofort stoppen zu müssen. In mindestens einem Fall wurden mehrere tausend Euro abgehoben. Die Polizei warnt eindringlich (Details siehe Quellen).
Wichtig: Keine echte Bank holt Karten ab oder fordert Ihre PIN. Auch TANs/Freigaben (z. B. pushTAN) werden nicht telefonisch erfragt.
So läuft die Masche ab (typisches Muster)
Anruf mit Druck: „Hohe Abbuchung“, „Kontoangriff“, „letztes Zeitfenster“.
Nummern-Spoofing: Die angezeigte Rufnummer wirkt echt – manipulierte Anzeige ist technisch möglich.
Abholung angekündigt: Ein „Bankmitarbeiter“ komme sofort vorbei, um Karte inkl. PIN „zu sichern“.
Abhebung: Mit Karte + PIN heben Täter direkt Geld ab oder kaufen ein.
12 konkrete Schutzmaßnahmen (sofort umsetzbar)
Am Telefon auflegen. Gesundes Misstrauen ist nicht unhöflich.
Nie PIN/TAN/Freigaben nennen. Keine Bank fragt das telefonisch ab.
Karte nie aushändigen. Niemand holt Karten an der Haustür ab.
Rückruf nur über bekannte Nummern. Nummer der Bank selbst aus Unterlagen/Webseite wählen – niemals die im Anruf genannte.
Sperr-Notruf 116 116 speichern. Bei Verlust/Verdacht sofort sperren (auch aus dem Ausland möglich; siehe Quellen).
Banking-App prüfen. Unbekannte Gerätezugriffe/Push-Freigaben sofort widerrufen.
Limits & Benachrichtigungen aktivieren. Tageslimits senken, Push-Meldungen für Umsätze einschalten.
Kein Fernzugriff. Keine Remote-Tools (AnyDesk, TeamViewer usw.) auf Zuruf installieren.
Haustür-Regel. Unbekannte grundsätzlich nicht in die Wohnung lassen; Ausweise sind leicht zu fälschen.
Familiencode verabreden. Kurzes Codewort für echte Notfälle mit Angehörigen festlegen.
Sicherheitskontaktliste im Telefon. Bank-Hotline, Polizei 110, Sperr-Notruf als Favoriten speichern.
Vorfall dokumentieren. Uhrzeit, Rufnummer, Gesprächsinhalt notieren und Anzeige erstatten.
Was tun, wenn es schon passiert ist?
Sofort Karte(n) sperren über 116 116 (Festnetz kostenfrei; Ausland: +49 116 116 oder +49 30 4050 4050).
Bank informieren und PIN/Passwörter ändern. Umsatzbenachrichtigungen aktivieren.
Anzeige erstatten (Polizei 110 bzw. nächstgelegene Dienststelle).
Geräte checken: Entferne ggf. unerlaubte Fernwartungssoftware; prüfe Smartphones/PCs auf Schadsoftware.
KUNO-Sperre veranlassen (zusätzlich zur Kartensperre; schützt Zahlungen im Handel ohne PIN-Eingabe).
Extra für Unternehmen in der Region
Interne Kurzregel (1–2 Seiten) definieren: Wie reagiert Empfang/Buchhaltung auf verdächtige Bankanrufe? Wer ruft wo zurück? Wer sperrt Karten/Accounts?
Telefonanlage/VoIP absichern: Rufnummern- und Länderfilter, Spam-Blocking, sichere Voicemail-Regeln, Logging.
Mobile-Device-Schutz: Gerätebindung fürs Banking, MDM-Richtlinien, App-Installationen beschränken.
Transparenz: Limits und Vier-Augen-Prinzip für Zahlungen; Push-Meldungen für jede Freigabe.
Hinweis: Wir bieten keine Schulungen an. Gern unterstützen wir technisch bei VoIP‑Sperrlisten, sicheren Banking-Setups auf Firmenhandys, Endpoint‑Sicherheit und beim Sicherheits‑Check nach einem Vorfall.
Regionale Einordnung
Koblenz (29.08.2025): Mehrere Anzeigen, ein vollendeter Fall mit hohen Abhebungen.
Rhein-Sieg/Bonn (07/2025): Polizei meldet ähnliche Fälle mit angekündigter Kartenabholung.
Rheinland-Pfalz (08/2025): Landeskriminalamt berichtet von einer neuen Welle betrügerischer Anrufe; teils mit pushTAN‑Tricks.
Unser Service für Privat & Firmen (Raum Koblenz–Bonn–Westerwald)
VoIP‑Sicherheit: Sperrlisten, Rufnummern- und Länderfilter auf FRITZ!Box/UniFi/Yealink.
Device‑Härtung: Banking‑Apps sicher einrichten (Gerätebindung, Benachrichtigungen, Rechte).
Notfallpaket nach Betrug: Kartensperre-Checkliste, forensische Erstsichtung, Remote‑Tool‑Bereinigung.
Netzwerkschutz: DNS‑/Web‑Filter, Endpoint‑Security, sichere WLANs, Backups.
Kontakt: IT Service Wagner · Im Lampental 5, 56598 Rheinbrohl · Tel. 02635 9247605 · info@itservicewagner.de
Quellen (Auswahl)
Blick aktuell: Warnhinweis – Falsche Bankmitarbeiter unterwegs (Koblenz, 29.08.2025) – https://www.blick-aktuell.de/Nachrichten/Warnhinweis-Falsche-Bankmitarbeiter-unterwegs-637974.html
Polizeipräsidium Koblenz (OTS): Warnhinweis – Falsche Bankmitarbeiter… – https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117715/6106946
LKA Rheinland‑Pfalz: Neue Welle betrügerischer Anrufe in RLP (u. a. pushTAN, Kartenabholung) – https://www.polizei.rlp.de/die-polizei/dienststellen/landeskriminalamt-rheinland-pfalz/aktuelles/lka-rp-weiterhin-lukrativ-neue-welle-betruegerischer-anrufe-in-rheinland-pfalz
Polizei Bonn: Meckenheim – „Falsche Bankmitarbeiter“, Kartenabholung angekündigt – https://bonn.polizei.nrw/presse/meckenheim-betrug-durch-falsche-bankmitarbeiter-kriminalpolizei-ermittelt-und-warnt-vor-der-betrugsmasche
Sperr‑Notruf 116 116 – zentrale Kartensperre (auch Auslandnummern) – https://www.sperr-notruf.de/ (Ausland: https://www.sperr-notruf.de/sperrvermittlung-aus-dem-ausland)
Polizei‑Beratung: EC‑ und Kreditkartenbetrug – KUNO‑Sperrsystem – https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/ec-und-kreditkartenbetrug/
Bundesnetzagentur: Manipulation von Rufnummern (Call‑ID‑Spoofing) – https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/Aerger/Faelle/Manipulation/start.html